Endonasale Tränenwegs-Operation (DCRS)

Eröffnung des Tränensacks durch die Nase (Dacryo-Cysto-Rhino-Stomie) mit Einlage eines Tränenweg-Platzhalters, häufig auch Ausräumung von benachbarten Nasennebenhöhlen und meist mit Verkleinerung der Nasenmuscheln (Conchotomie / Lasermuschelkaustik siehe auch dort)), selten kombiniert mit Begradigung der Nasenscheidewand. Dieser Eingriff sollte in Vollnarkose durchgeführt werden.

Ziel: Schaffung eines gleichmäßigen Abflusses von Tränenflüssigkeit in die Nase und Beseitigung begleitender entzündlicher Prozesse.

Vorgehen: In halbsitzender Position wird durch die Nasenlöcher operiert. Dabei kommt immer das Operationsmikroskop zum Einsatz. Unter Berücksichtigung anatomischer Landmarken wird der zur Nasenhaupthöhle liegende Knochen des Tränensacks abgeschliffen. Nach Sondierung der oberen und unteren Tränenkanälchen wird ein Silikonschläuchlein als Platzhalter eingelegt und in der Nase fixiert. Die Blutstillung erfolgt durch bipolare Koagulation und/oder Tamponaden.

Dauer: 20-60 Minuten, je nach Befund

Entlassung nach Hause: in der Regel am 1.-3. postoperativen Tag

Dauer der Arbeitsunfähigkeit: meist 10 -12 Tage, bei starker körperlicher Belastung oder erheblicher Belastung mit Stäuben oder Dämpfen auch 21 Tage. Bürotätigkeit kann meist schon nach 5 Tagen wieder aufgenommen werden.

Risiken und Beschwerden danach: Neben den allgemeinen Operationsrisiken, wie Nachblutung, Wundinfektion können bei diesem Eingriff folgende Beschwerden, Komplikationen bzw. Schäden auftreten:

Regelmäßig: verstopfte Nase für 1-7 Tage Sickerblutungen für ca. 2-5 Tage, Schleimbildung ab dem 3.-5. Tag, Krustenbildung ab dem 5. Tag bis zu 6 Wochen
Gelegentlich: Durchblasegeräusche beim Schneuzen nach Platzhalter-Entnahme. Entwicklung eines postoperativen Atemwegsinfekts mit leichten Kopfschmerzen, Bindehautreizungen
Selten: Platzhalterluxation durch Augenwischen
Sehr selten: Extem selten: Erneuter narbiger Verschluss der Tränenwege, Hornhautschädigung intraoperativ

Verhalten davor und danach: Bei fieberhaftem Infekt oder frischem Husten oder Schnupfen ist wegen des erhöhten Narkose-Risikos eine Verschiebung des Operations-Termins anzuraten. Gerinnungshemmende Medikamente (Marcumar, Acetylsalicylsäure (Herz-Ass u.ä.)) sind nach Absprache mit dem Operateur und Hausarzt rechtzeitig abzusetzen. Die CT-Bilder der Nasennebenhöhlen und die Aufnahmen der Tränenwege sind unbedingt mitzubringen!

Eine Einnahme von Schmerzmitteln ist nur selten notwendig. Das Einbringen von ungereinigtem Wasser in die Nase sollte bis auf weiteres verhindert werden (Infektionsgefahr). Ebenso ist Augenwischen zu vermeiden, da sonst der Platzhalter aus dem Augenwinkel zurückgezogen werden könnte. Sollte es dennoch passieren, kann der HNO-Arzt das Schläuchlein wieder in die Nase ziehen.

Spülungen mit speziellen Lösungen sowie die Anwendung von lokalen Medikamenten können ausnahmsweise notwendig sein. Für den Fall einer Nachblutung sollte ein Cool-Pack im Gefrierfach bereitgehalten werden, das dann dem sitzenden Patienten in den Nacken gegeben werden sollte.

Körperliche Schonung für 1-3 Wochen. Die Erlaubnis für erstmaliges Schneuzen oder heißes Duschen oder Haarewaschen ist mit dem Operateur abzusprechen.

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HNO-Praxis Dres. Weisemann/Bischof, Mühldorf a. Inn, http://www.hno-muehldorf.de/